Blanchieren ist eine einfache, aber vielseitige Küchentechnik, die oft unterschätzt wird. Dabei geht es nicht nur um das kurzzeitige Garen von Gemüse, sondern auch um Vorbereitung, Frischeerhalt und mehr Kontrolle beim Kochen. Dieser Beitrag erklärt, warum blanchieren sinnvoll ist, wie es funktioniert und welche Lebensmittel sich dafür besonders eignen.
Was bedeutet blanchieren?
Blanchieren ist das kurze Eintauchen von Lebensmitteln in kochendes Wasser oder Dampf, gefolgt von einem schnellen Abschrecken in eiskaltem Wasser. Diese Methode wird vor allem bei Gemüse, aber auch bei Obst, Nüssen und Fleisch eingesetzt.
Warum wird blanchiert?
1. Farbe und Frische erhalten
Gemüse wie Brokkoli oder Bohnen bleibt durch das Blanchieren leuchtend grün und verliert weniger Farbe beim Weiterverarbeiten.
2. Garzeit verkürzen
Durch das kurze Vorkochen wird die eigentliche Zubereitungszeit reduziert – ideal für Pfannengerichte oder Aufläufe.
3. Schale leichter entfernen
Bei Tomaten, Mandeln oder Pfirsichen sorgt Blanchieren dafür, dass sich die Haut einfach abziehen lässt.
4. Haltbarkeit verbessern
Blanchieren deaktiviert Enzyme im Gemüse, die es verderben lassen. Deshalb ist es ein wichtiger Schritt vor dem Einfrieren.
5. Geschmack und Konsistenz verbessern
Unangenehme Bitterstoffe (z. B. in Kohl) werden durch Blanchieren reduziert, das Gemüse bleibt bissfest.
Wie wird blanchiert?
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Wasser erhitzen
Einen großen Topf mit reichlich Wasser zum Kochen bringen.
Optional: 1 TL Salz zugeben (unterstützt Farbe und Geschmack). - Gemüse vorbereiten
Waschen, schälen, schneiden – alles sollte gleichmäßig groß sein. - Ins kochende Wasser geben
Gemüse mit einer Schaumkelle ins sprudelnd kochende Wasser geben. - Kurz kochen (je nach Sorte)
Meist nur 30 Sekunden bis 3 Minuten – siehe Tabelle unten. - Sofort abschrecken
Mit einer Kelle ins Eiswasser geben, um den Garprozess zu stoppen. - Abtropfen lassen
Gut abtropfen oder mit einem sauberen Küchentuch trocken tupfen.
Lebensmittel | Zeit im kochenden Wasser |
---|---|
Brokkoli | ca. 2 Minuten |
Karotten (in Scheiben) | ca. 2–3 Minuten |
Spargel (weiß) | ca. 3 Minuten |
Spinat | ca. 30 Sekunden |
Tomaten (für Häutung) | ca. 15 Sekunden |
Mandeln (für Schälen) | ca. 1 Minute |
Tipp: Immer sofort ins Eiswasser – das ist entscheidend!
Welche Lebensmittel lassen sich blanchieren?
✅ Besonders geeignet:
- Grünes Gemüse (Brokkoli, Bohnen, Spinat, Erbsen)
- Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Rüben)
- Kohlarten (Rosenkohl, Wirsing, Chinakohl)
- Tomaten & Pfirsiche (zum Häuten)
- Nüsse (Mandeln, Haselnüsse – zum Schälen)
- Fleisch (kurzes Blanchieren zur Vorbereitung, z. B. für Fonds)
🚫 Weniger geeignet:
- Blattgemüse mit hohem Wasseranteil (z. B. Kopfsalat)
- Sehr zartes Obst
- Schon gegarte oder marinierte Produkte
Blanchieren vor dem Einfrieren – sinnvoll?
Ja! Blanchieren ist ideal, um Gemüse haltbar zu machen, das eingefroren werden soll. Es schützt Geschmack, Farbe und Konsistenz. Unblanchiertes Gemüse kann beim Auftauen matschig oder bitter werden.
Tipp: Nach dem Abschrecken gründlich abtrocknen und portionsweise einfrieren.
Alternative: Dampfblanchieren
Statt kochendem Wasser kann auch heißer Dampf verwendet werden – schonender und mit weniger Nährstoffverlust.
So geht’s:
- Gemüse in ein Sieb oder Dampfeinsatz geben
- Über kochendes Wasser stellen
- Deckel drauf, 2–5 Minuten dämpfen
- Danach wie gewohnt ins Eiswasser geben
Fazit
Blanchieren ist mehr als nur „vorkochen“. Es ist eine einfache, aber effektive Küchentechnik, die Farbe, Geschmack und Struktur erhält, Lebensmittel vorbereitet und sogar die Haltbarkeit verbessert. Ob für das Einfrieren von Gemüse, das Enthäuten von Tomaten oder die Zubereitung knackiger Beilagen – wer blanchiert, hat mehr Kontrolle über den Garprozess und das Endergebnis. Kurz gesagt: Ein echter Küchenklassiker mit viel Wirkung.