Käse ist ein echter Alleskönner in der Küche – zum Überbacken, Verfeinern oder einfach auf Brot. Doch was tun, wenn zu viel eingekauft wurde oder ein Sonderangebot lockt? Eine häufige Frage lautet: Kann man Käse einfrieren? Die Antwort ist Ja – aber nicht jeder Käse eignet sich gleichermaßen gut dafür. In diesem Beitrag geht es darum, welche Käsesorten eingefroren werden können, wie man dabei vorgeht und was beim Auftauen wichtig ist, damit Geschmack und Konsistenz möglichst erhalten bleiben.
Kann man Käse einfrieren?
Grundsätzlich lässt sich Käse einfrieren – jedoch nicht alle Sorten mit gleichbleibender Qualität. Während feste Hartkäse gut mit dem Einfrieren klarkommen, können Weichkäse und Frischkäse ihre Konsistenz deutlich verändern.
Wichtig: Beim Einfrieren verändert sich oft die Textur, nicht der Geschmack. Käse wird nach dem Auftauen meist bröseliger oder trockener, bleibt aber zum Kochen oder Überbacken gut nutzbar.
Welche Käsesorten eignen sich zum Einfrieren?
✅ Gut geeignet:
- Hartkäse: Emmentaler, Gouda (mittelalt bis alt), Cheddar, Edamer
- Schnittkäse: Tilsiter, Leerdamer
- Parmesan & Bergkäse: am Stück oder gerieben
- Mozzarella (gerieben oder in Stücke)
- Gratinkäse & Käsemischungen (z. B. Reibekäse)
⚠️ Eingeschränkt geeignet:
- Frischkäse: nur in Speisen verarbeitet
- Camembert, Brie: eingefroren möglich, aber sehr weich beim Auftauen – eher für Soßen
- Schmelzkäse: verändert Konsistenz stark
- Ziegenkäse & Blauschimmel: Geschmack bleibt, Textur wird weich – besser für warme Gerichte
❌ Nicht empfehlenswert:
- Cremiger Frischkäse pur (wird körnig)
- Käse mit hohem Wasseranteil (z. B. Ricotta pur)
Käse einfrieren – so geht’s richtig
1. Vorbereitung
- In passende Portionen teilen: So wird nur das aufgetaut, was benötigt wird.
- Scheiben trennen: Mit Butterbrotpapier oder Backpapier zwischen den Lagen.
- Geriebenen Käse in Gefrierbeutel oder Boxen geben – gut verschließen.
- Stücke vakuumieren oder luftdicht verpacken, z. B. mit Frischhaltefolie + Gefrierbeutel.
2. Verpackung
- Luftdicht ist wichtig, um Gefrierbrand und Aromaverlust zu vermeiden.
- Ideal: Gefrierbeutel mit Zip, vakuumierte Beutel, oder luftdichte Frischhaltedosen.
3. Beschriften
- Datum & Sorte vermerken – manche Käsesorten sind nach dem Einfrieren schwer zu erkennen.
Wie lange ist eingefrorener Käse haltbar?
Käsesorte | Haltbarkeit im Tiefkühlfach |
---|---|
Hartkäse am Stück | ca. 6 Monate |
Geriebener Käse | ca. 2–3 Monate |
Weichkäse (Brie, Camembert) | ca. 2 Monate |
Parmesan (am Stück oder gerieben) | bis zu 8 Monate |
Tipp: Je länger der Käse eingefroren ist, desto mehr leidet die Konsistenz – bei hohem Aromaanspruch lieber frisch verwenden.
Käse richtig auftauen
- Langsam im Kühlschrank auftauen lassen (nicht bei Raumtemperatur!)
- Am besten 12–24 Stunden vorher entnehmen
- Geriebener Käse kann direkt tiefgekühlt in heiße Gerichte gegeben werden
- Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren
Wofür eignet sich aufgetauter Käse besonders?
Auch wenn aufgetauter Käse in der Konsistenz weicher oder bröseliger ist, eignet er sich sehr gut für:
- Gratins & Aufläufe
- Pasta mit Käse
- Pizzabelag
- Soßen & Suppen mit Käseanteil
- Überbackene Toasts oder Sandwiches
- Käsespätzle oder Raclette (bei passenden Sorten)
Weniger geeignet: Als Brotbelag oder für kalte Käseplatten – hier leidet die Textur am stärksten.
Fazit
Käse einfrieren ist eine praktische Möglichkeit, Vorräte zu nutzen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Besonders Hartkäse und geriebener Käse lassen sich gut einfrieren und vielseitig verwenden. Bei weicheren Sorten empfiehlt sich Zurückhaltung – vor allem, wenn der Käse pur genossen werden soll. Wer die richtige Verpackung wählt, portionsweise einfriert und langsam auftaut, kann viele Käsesorten problemlos bevorraten.