Ein gutes Messer ist für jede Küche unverzichtbar. Doch wer meint, ein einziges Allzweckmesser sei für alle Schneidarbeiten ausreichend, wird schnell an Grenzen stoßen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Auswahl an Messern ist groß, und jede Art hat ihren eigenen Zweck. In diesem Beitrag geht es darum, welches Messer für welche Aufgabe geeignet ist, was die wichtigsten Messerarten unterscheidet – und wie man sich eine sinnvolle Grundausstattung zusammenstellt.
Warum sind verschiedene Messer wichtig?
Unterschiedliche Lebensmittel stellen unterschiedliche Anforderungen an das Schneidwerkzeug. Brot mit harter Kruste, weiches Obst, faseriges Fleisch oder feine Kräuter – all das lässt sich mit dem passenden Messer deutlich effizienter, sicherer und präziser bearbeiten. Außerdem schont das richtige Werkzeug das Schnittgut und das eigene Handgelenk.
Die wichtigsten Messerarten im Überblick
1. Kochmesser (Chefmesser)
Universell einsetzbar – das Herzstück jeder Küche
- Klingenlänge: 18–20 cm
- Aufgaben: Gemüse schneiden, Fleisch zerlegen, Kräuter wiegen
- Vorteil: Vielseitigkeit, gute Handhabung
- Tipp: Hochwertiges Kochmesser ist die beste Investition für den Start
2. Gemüsemesser (Officemesser)
Klein, handlich und ideal für Präzisionsarbeiten
- Klingenlänge: 7–10 cm
- Aufgaben: Schälen, Entkernen, kleine Schnitte
- Vorteil: Hohe Kontrolle bei feinen Arbeiten
- Einsatzbereich: Obst, Gemüse, kleinere Küchenarbeiten
3. Brotmesser
Wellen- oder Sägeschliff für harte Krusten
- Klingenlänge: 20–25 cm
- Aufgaben: Brote, Brötchen, weiches Gebäck mit harter Kruste
- Vorteil: Schneidet, ohne zu zerdrücken
- Tipp: Auch gut geeignet für große Obstsorten wie Melonen
4. Ausbeinmesser (Filiermesser)
Flexibel und dünn – ideal für Fleisch und Fisch
- Klingenlänge: 13–17 cm
- Aufgaben: Knochen auslösen, Haut entfernen, filetieren
- Vorteil: Präzise Schnitte durch dünne, bewegliche Klinge
- Wichtig: Erfordert etwas Übung im Umgang
5. Tranchiermesser (Fleischmesser)
Für saubere, lange Schnitte durch gegartes Fleisch
- Klingenlänge: ca. 20–25 cm
- Aufgaben: Braten, Geflügel, Aufschnitt
- Vorteil: Lange Klinge für gleichmäßige Scheiben
- Tipp: Im Set oft zusammen mit Fleischgabel
6. Santokumesser
Die japanische Antwort auf das Kochmesser
- Klingenlänge: 16–18 cm
- Aufgaben: Fleisch, Fisch, Gemüse (übersetzt: „drei Tugenden“)
- Merkmal: Gerade Klinge, häufig mit Kullenschliff (Lufttaschen)
- Vorteil: Sehr präzise Schnitte, ideal für dünne Scheiben
7. Schälmesser (Tourniermesser)
Spezialist für Rundes und Feines
- Klingenlänge: ca. 6–8 cm, gebogene Klinge
- Aufgaben: Kartoffeln, Äpfel, Rundgemüse schälen
- Vorteil: Sehr wendig und präzise
- Tipp: Praktisch für dekoratives Schnitzen
8. Käsemesser
Für Weich- und Hartkäse geeignet
- Form: Lochung bei Weichkäsemessern, scharfe Spitze bei Hartkäsemessern
- Aufgaben: Schneiden, Portionieren, Servieren
- Vorteil: Verhindert Kleben, erhält die Struktur
Welche Messer braucht man wirklich?
Für den Alltag reichen drei bis fünf Messer aus:
✅ Kochmesser
✅ Gemüsemesser
✅ Brotmesser
➕ optional: Santokumesser, Ausbeinmesser oder Tranchiermesser bei Fleischliebhaber:innen
Tipp: Lieber weniger Messer, dafür hochwertig – gute Klingen halten bei richtiger Pflege viele Jahre.
Messerpflege – damit sie lange scharf bleiben
Reinigung:
- Nicht in die Spülmaschine – Klingen stumpfen ab, Griffe leiden
- Nach Gebrauch per Hand mit warmem Wasser abspülen
- Sofort abtrocknen – kein Wasser auf Holzgriffen stehen lassen
Aufbewahrung:
- Magnetleiste oder Messerblock schützt Klinge und Finger
- In der Schublade: nur mit Klingenschutz
Schärfen:
- Regelmäßig mit Wetzstahl abziehen
- Bei Bedarf professionell schleifen lassen – besonders bei Damast- oder japanischen Klingen
Fazit
Mit dem richtigen Messer wird Kochen nicht nur einfacher, sondern auch sicherer und präziser. Ob Brot, Fisch, Gemüse oder Fleisch – jede Aufgabe verlangt nach einem speziellen Werkzeug. Wer die Grundfunktionen versteht und gezielt auswählt, braucht keine unüberschaubare Sammlung. Ein gutes Messer liegt gut in der Hand, bleibt lange scharf und ist der treueste Begleiter am Küchenbrett.







